Petra Heimer zum Hessischen Krebsregistergesetz

In seiner 128. Plenarsitzung am 15. Februar 2023 diskutierte der Hessische Landtag zum Hessischen Krebsregistergesetz. Dazu die Rede unserer gesundheitspolitischen Sprecherin Petra Heimer.

Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren!

Viele Menschen in unserem Land hoffen aus eigener Betroffenheit oder aus Sorge um Verwandte, Bekannte und Freunde auf Fortschritte bei der Therapie und Heilung von Krebs. Trotz vieler wichtiger und erfreulicher Fortschritte in der Prävention und in der Behandlung bleibt diese Diagnose über kurz oder lang für viele Menschen immer noch ein Todesurteil. Insbesondere, wenn ein Tumor erst spät entdeckt wird, sinkt die Chance, den Krebs erfolgreich zu therapieren.

Deshalb möchte ich an den Beginn der Debatte einen dringenden Appell an alle Zuhörerinnen und Zuhörer richten: Nutzen Sie die Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig, um sich und Ihre Liebsten vor Kummer und Leid zu schützen.

Das Hessische Krebsregister ist ein wichtiger Baustein zur Erforschung und Verringerung von Krebskrankheiten. Viele der im Gesetzgebungsverfahren nun vorgeschlagenen Änderungen hätten nach der letzten Anhörung im Gesundheitsausschuss bereits umgesetzt werden können, beispielsweise die schon geforderte Einführung von Ordnungswidrigkeiten für nicht meldende Stellen, um höhere Erfassungsraten zu erreichen. Dies ist wichtig, um die notwendigen Forschungsdaten tatsächlich sicher zu aggregieren. Das haben Sie 2019 leider versäumt. Das sind nun vier verlorene Jahre für die Krebsforschung.

Andere Hinweise der Anzuhörenden aus der Anhörung 2019 wollen Sie auch weiterhin nicht verfolgen. Ich verweise hauptsächlich auf die Erfassung des Arbeitskontextes von Krebserkrankungen. Es gibt viele Arbeitsplätze, an denen mit Gefahrgütern gearbeitet wird, die im Verdacht stehen, krebserregend zu wirken. Im Sinne eines verbesserten Arbeits- und Gesundheitsschutzes wäre es ausgesprochen wichtig, hier zukünftig Daten miteinander verknüpfen zu können, die Hinweise auf solche Ursachen erlauben. Deswegen bin ich gespannt, was die Anhörung noch zutage fördern wird. Das Problem bleibt weiter relevant und wichtig.

Die Zahlen des hessischen Krebsberichts aus dem Jahr 2020 machen das deutlich: Wir haben weiterhin steigende Zahlen der erfassten Neuerkrankungen und eine nur langsam sinkende Mortalitätsrate. Es bleibt also viel zu tun, um eine umfassende Verbesserung für die Menschen zu erreichen und den Krebs endgültig zu besiegen. – Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

(Beifall DIE LINKE)