Pressemitteilung
Baukosten senken? Bodenspekulation beenden
Anlässlich der heutigen Landtagsdebatte zum Anstieg der Baukosten erklärt Jan Schalauske, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Steigende Baukosten sind für den Wohnungsbau ein großes Problem – und ein Baukostengipfel wäre sicherlich nicht verkehrt. Jedoch konnten Bauindustrie, Wohnungswirtschaft und Investoren im Immobilienboom der letzten Jahre riesige Gewinne erzielen. Sie benötigen ganz sicher keine staatlichen Sonderförderprogramme. Ohnehin lenkt die Debatte um Baukosten vom eigentlichen Preistreiber im Wohnungsbau ab: Der Spekulation mit Grund und Boden und der daraus erwachsenden Explosion der Bodenpreise, insbesondere in den zentralen Lagen großer Städte. Hier besteht das größte Hindernis bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum – und hier müsste endlich politisch gehandelt werden.“
Ein Verkaufsstopp für öffentliche Grundstücke, eine aktive Ankaufs- und Liegenschaftspolitik der öffentlichen Hand, ein Bodenpreisdeckel, eine Bodenwertzuwachssteuer oder die Vergesellschaftung großer, börsennotierter Wohnungskonzerne: Konzepte gegen die Spekulation mit Grund und Boden gebe es genug, so Schalauske weiter. Woran es mangele, sei der politische Wille, diese auch umzusetzen.
„Wer nicht den Mut hat, sich mit den starken Interessen von Immobilienwirtschaft und Investoren anzulegen, der wird die steigenden Wohnungspreise nicht in den Griff kriegen. Gemeinsam darüber zu beraten, was gegen die Spekulation mit Grund und Boden getan werden kann – das wäre eine Aufgabe für einen Baukostengipfel, der seinen Namen wirklich verdient.“