Pressemitteilung

Burschenschaft Germania in Brandanschlag verwickelt?

Torsten FelstehausenAntifaschismusInnenpolitikJustiz- und Rechtspolitik

Anlässlich des vereitelten Brandanschlags auf das linke Kulturzentrum und Wohnprojekt „AK 44“ in Gießen, für das die Bewohner:innen Mitglieder der Burschenschaft Germania verantwortlich machen, erklärt Torsten Felstehausen, innenpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke. im Hessischen Landtag:

„Es ist erschreckend, dass es erneut zu einem Angriff auf ein linkes Kultur- und Wohnprojekt kam. Zum Glück konnte durch das Eingreifen der Bewohnerinnen und Bewohner schlimmeres verhindert werden. Unsere Solidarität gilt allen Opfern rechter Gewalt.“ 

Laut Artikel in der Giessener Allgemeinen vom heutigen Tag habe das AK 44 Vorwürfe gegen die benachbarte Burschenschaft Germania erhoben. Demnach hätten zwei Bewohner:innen des Wohnprojekts die Täter bei der Tat beobachtet und fotografiert, einer von ihnen habe eine Schärpe getragen und sei als Mitglied der Burschenschaft Germania identifiziert worden. Dazu Felstehausen:

„Es wird Zeit, dass der Innenminister und die nachgeordneten Behörden endlich aufwachen und die Burschenschaft Germania als gefährlichen rechtsradikalen Akteur ernst nehmen. Bisher ist das Gegenteil der Fall.“

Noch im letzten Jahr habe der Chef der Staatskanzlei Wintermeyer im Parlament die Burschenschaft Germania als unbedenklich verharmlost, als der Abgeordnete Jan Schalauske (Die Linke) die geplante Rede vom damaligen Ministerpräsidenten Bouffier bei der Burschenschaft thematisiert habe, erläutert Felstehausen.

Felstehausen abschließend: „Der Fall beweist erneut, dass die Übergänge zwischen rechtskonservativen und rechtsradikalen Kräften fließend sind. Die CDU leugnet diese Tatsache seit Jahren, um sich nicht mit der eigenen Anschlussfähigkeit nach rechts befassen zu müssen.“

Hinweis: Der Artikel in der Giessener Allgemeinen findet sich unter: https://www.giessener-allgemeine.de/giessen/nach-versuchter-brandstiftung-auf-ak-44-gelaende-in-giessen-vorwuerfe-gegen-burschenschaftler-92235592.html (abgerufen am 26.04.2023, 12:15 Uhr)