Pressemitteilung

Containern: Lebensmittel gehören gar nicht erst in die Tonne

Ulrich WilkenJustiz- und Rechtspolitik

Zur aktuellen Debatte zur Entkriminalisierung der Entnahme von noch nutzbaren Lebensmitteln aus dem Müll des Einzelhandels (Containern), erklärt Ulrich Wilken, rechtspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Der gesunde Menschenverstand ist kristallklar: Wer etwas wegwirft, will es nicht mehr haben - dies dann zu nehmen, ist kein Diebstahl. Nur wenige Juristinnen und Juristen sehen das anders und verbieten das ‚Containern‘. Der gesunde Menschenverstand sagt aber auch, dass die Vernichtung von Lebensmitteln verboten und bestraft gehört, nicht die Verwendung noch genießbarer Nahrungsmittel.

Deswegen brauchen wir eine Verpflichtung des Lebensmittelhandels, nicht mehr verkäufliche, aber noch genießbare Nahrungsmittel zur weiteren Verwendung zur Verfügung zu stellen und nicht in den Müll zu werfen. Die hierfür nötige Infrastruktur hat die Öffentliche Hand bereit zu stellen.

Wenn der Staat schon dabei versagt, Armut in diesem reichen Land zu verhindern, muss er zumindest die Versorgung Bedürftiger mit Nahrung sichern. Dies auf private Initiativen abzuwälzen, bleibt schäbig - auch wenn die Tafeln diese wichtige Aufgabe bisher zum Glück übernehmen.“