Pressemitteilung

Dondorf-Druckerei in Frankfurt muss erhalten bleiben – Hessens Wissenschaftsministerin muss Abrisspläne stoppen

Elisabeth KulaWissenschaftWohnen

Anlässlich der heutigen Presseberichterstattung zur Dondorf-Druckerei in Frankfurt erklärt Elisabeth Kula, Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag:

„Die Dondorf-Druckerei in Frankfurt Bockenheim ist ein einzigartiges Zeugnis von Industriegeschichte, Arbeitergeschichte und jüdischer Geschichte. Der geplante Abriss und Neubau zugunsten des Max-Planck-Instituts (MPI) für Empirische Ästhetik wäre nicht nur geschichts-, sondern auch klimapolitisch fatal. Seit der Besetzung und polizeilichen Räumung der Druckerei haben sich eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure der Frankfurter Stadtgesellschaft und Stadtpolitik für den Erhalt des Gebäudes ausgesprochen – darunter renommierte Institutionen und anerkannte Fachleute aus Architektur und Bauwesen. Das Land Hessen als Eigentümerin der Liegenschaft und Angela Dorn (Grüne) als zuständige Ministerin müssen diese Stimmen ernst nehmen und die Abrisspläne sofort stoppen.“

Statt sich um eine demokratische Lösung des Konflikts zu bemühen, sei Dorn bisher nur mit Lob für den autoritären Räumungskurs des Universitätspräsidenten aufgefallen, so Kula weiter. Dies sei absolut unverständlich.

„Was es jetzt braucht, liegt auf der Hand: Die Rücknahme aller Anzeigen gegen die Besetzerinnen und Besetzer, ein sofortiges Abrissmoratorium für das Gebäude, die Offenlegung aller bisherigen Kostenkalkulationen und Verträge zwischen Land und MPI sowie einen Runden Tisch mit allen Beteiligten. Dort müssen in einem transparenten und demokratischen Prozess mögliche Lösungen wie die Zwischennutzung des Gebäudes, die Ansiedlung des MPI an einem anderen Standort und die Schaffung eines selbstverwalteten soziokulturellen Zentrums diskutiert werden – auf Augenhöhe und ohne zeitlichen Druck.“