Pressemitteilung

Fokus auf digitalen Bildungsurlaub gefährdet den gesellschaftspolitischen Auftrag

Christiane BöhmBildungSozialesWirtschaft und Arbeit

Anlässlich der heutigen Verabschiedung des überarbeiteten Bildungsurlaubsgesetzes erklärt Christiane Böhm, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Bildungsurlaub soll nicht in erster Linie die berufliche Qualifikation, sondern gesellschaftspolitisches Verantwortungsbewusstsein stärken. Dazu gehört persönlicher Austausch und gemeinsame Reflexion, die nach Einschätzung der meisten Anzuhörenden im digitalen Raum gar nicht oder nur sehr eingeschränkt umsetzbar ist.

Dennoch sollen digitale Formate nun weiter ausgebaut werden. Damit stärkt der heute verabschiedete schwarzgrüne Gesetzentwurf leider die Entpolitisierung des Bildungsurlaubs und schleift damit den ursprünglichen Kern dieser Idee weiter. Das ist aus LINKER Sicht abzulehnen und wird auch nicht durch kleinere Verbesserungen an anderer Stelle ausgeglichen.“

Wo es mehr Digitalisierung und Entbürokratisierung bräuchte, wäre im Antragsverfahren für die Bildungsträger, so Böhm.

„Es kann nicht sein, dass im Jahr 2022 noch immer alle Formulare zur Anmeldung einer Bildungsurlaubs-Veranstaltung postalisch beim Ministerium eingereicht werden müssen. Hier wäre tatsächlich ein Handlungsbedarf, den Schwarzgrün leider komplett ignoriert.“