Pressemitteilung

Gewalt gegen Lehrkräfte: Kultusminister verschließt die Augen vor der Situation an Schulen

Elisabeth KulaFrieden

Anlässlich der unverantwortlichen Reaktion des Hessischen Kultusministeriums (HKM) auf die Ergebnisse der vom Deutschen Beamtenbund (dbb) und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Justus-Liebig-Universität Gießen vorgestellten Studie zu Gewalt gegen Lehrkräfte in Hessen und zur heutigen Stellungnahme des dbb Hessen erklärt Elisabeth Kula, Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die Gewalt und Aggressivität gegenüber Lehrerinnen und Lehrern nimmt zu, auch in Hessen. Das ist sehr besorgniserregend. Wirklich schockierend ist allerdings, dass diese Angriffe verbaler und physischer Art oftmals gar nicht gegenüber den zuständigen Schulämtern und dem Hessischen Kultusministerium (HKM) angezeigt werden, da die zuständigen Stellen in den meisten Fällen untätig geblieben sind. Insofern ist die heutige Kritik des ddb am Kultusministerium mehr als berechtigt.

Klar ist: Die Probleme sind strukturell, das wurde von Betroffenen und Schulleitungen dargelegt. Die abwiegelnde und ignorante Reaktion aus dem HKM bestätigt diese Einschätzung: Statt Verantwortung zu übernehmen und sich den erschreckenden Ergebnissen zu stellen, verschließt man weiter Augen und Ohren und lässt die Betroffenen allein.“

Lehrkräfte bräuchten eine unabhängige Meldestelle, die diese Fälle ernst nehme und ihnen nachgehe. Aktuell blieben die Betroffenen oft allein, was die ungemein hohe Dunkelziffer erkläre.

„Zudem wurde klar, dass die Gesamtbelastung und die schwierige Unterrichtssituation an Schulen ebenfalls Teil des Problems sind. Es bleibt keine Zeit und Raum für Prävention, die viel zu hohe Belastung und der Lehrkräftemangel lassen individuelle Förderung gar nicht zu. Es gibt viel zu wenige schulpsychologische Angebote und auch die Schulsozialarbeit muss deutlich breiter ausgebaut werden. Hessens Kultusminister Alexander Lotz kennt diese Probleme seit Jahren und handelt nicht.“