Pressemitteilung

Hanau-Untersuchungsausschuss: Besserer Opferschutz und eine bessere Betreuung von Angehörigen ist überfällig

Saadet SönmezHanauAntifaschismusInnenpolitik

In der heutigen Sitzung wurden zwei Polizisten zum Thema des Umgangs mit den Angehörigen der Opfer in dem Betreuungszentrum der Polizei in der Tatnacht vernommen. Dazu erklärt Saadet Sönmez, Obfrau für die Fraktion DIE LINKE. im Untersuchungsausschuss Hanau sowie Abgeordnete für den Wahlkreis Main-Kinzig:

„Das polizeiliche Betreuungszentrum für Angehörige in der Polizeistation Hanau II diente eher der Verwahrung als der tatsächlichen Betreuung von Angehörigen. Das psychologische Unterstützungsangebot war völlig unzureichend.

Die berechtigten Informationsbedürfnisse der Angehörigen wurden nicht gestillt. Dies hat dazu geführt, dass viele Angehörige in einer Hilflosigkeit belassen wurden und sich ‚allein gelassen‘ fühlten, wie eine Angehörigen eines der Ermordeten schilderte.“

Es sei sehr ernüchternd, dass trotz langjähriger Erfahrungen mit rechtem Terror der Opferschutz einen offensichtlichen geringen Stellenwert habe, so Sönmez.

„Einer der Polizisten im Zeugenstand berichtete, dass es inzwischen strukturelle Änderungen in den Planungen der Polizei für den Opferschutz gebe, um diese offensichtlichen Leerstellen zu füllen. Ob diese verbesserten Planungen für den Opferschutz ausreichen, werden wir genau prüfen.“