Pressemitteilung

Hanau-Untersuchungsausschuss: DIE LINKE kritisiert Einschätzung des Täters durch den ‚Verfassungsschutz‘. DIE LINKE und SPD beantragen, Innenminister Peter Beuth zu laden

Saadet SönmezHanauAntifaschismusInnenpolitik

Anlässlich der heutigen Vernehmung eines Polizeibeamten, der 2004 mit den Ermittlungen wegen einer Anzeige des Täters befasst war, sowie zur Vernehmung des Präsidenten des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz erklärt Saadet Sönmez, Obfrau der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag im Untersuchungsausschuss Hanau sowie Wahlkreisabgeordnete für den Main-Kinzig-Kreis:

„Der Täter von Hanau hatte im Jahr 2004 eine Anzeige gegen 'unbekannte Geheimdienste' gestellt. Heute erklärte der damals ermittelnde Polizeibeamte im U-Ausschuss, dass es seinerzeit keine Überprüfung auf Waffenbesitz gegeben habe. Inzwischen werde das aber in derartigen Fällen anders gehandhabt. Dennoch: Auch dann, wenn es hier inzwischen mehr Wachsamkeit gibt, muss die Problematik, wer über Waffen besitzt, viel ernster genommen werden."

Zur Vernehmung der Rolle des Vaters des Täters erklärte Sönmez:

"Wir sind überrascht, dass das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) dem Täter zwar eindeutige Merkmale eines rechtsextremen Weltbildes, aber keine gefestigte Ideologie attestiert. Angesichts der Verbindung von Rassismus und Gewaltbereitschaft ist dies für uns völlig unverständlich.

DIE LINKE hat den LfV-Präsidenten zudem nach der politischen Haltung des Vaters gefragt, der die politische Ideologie des Sohnes teilt, dessen Waffen zurückfordert und die Wiederherstellung seiner Website verlangt. Der Ausschuss hat dazu eine nichtöffentliche Befragung beschlossen. Wir denken jedoch, dass auch öffentlich über die Gefahr von rassistischen Einstellungen gesprochen werden sollte.

Noch vor der Sommerpause werden mit Fragen zu Waffenerlaubnissen und zum nicht erreichbaren Notruf in der Tatnacht gewichtige Punkte der Aufklärungsarbeit aufgerufen. Deshalb werden die SPD und DIE LINKE gemeinsam beantragen, Innenminister Peter Beuth als Zeugen in den Ausschuss zu laden.“