Anlässlich der heutigen Sitzung des Untersuchungsausschuss Hanau erklärt Saadet Sönmez, Obfrau für die Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag im Untersuchungsausschuss:

„Mit der Aussage des Überlebende Piter Minnemann, dass er die Notausgangstür der Arena Bar kurz vor dem Anschlag verschlossen wahrgenommen habe, spitzt sich nun alles auf die Frage zu, wer dafür die Verantwortung trägt. Dem werden wir mit Nachdruck nachgehen. Der Verdacht, dass Absprachen zwischen Polizei und Barbetreiber im Kontext von Polizei-Razzien dabei eine Rolle spielen, steht weiter im Raum.

Der Umgang der Polizei mit den Opfern des Attentats war in vielerlei Hinsicht unangemessen. Ohne Begleitung wurde der damals 19-jährige Piter Minnemann in der Tatnacht vom Tatort allein und zu Fuß zur ca. 3,5km entfernten Polizeistation am Hanauer Freiheitsplatz geschickt, damit er dort seine Aussage machen könne. Dass er gerade einen der blutigsten Anschläge in der Geschichte der Bundesrepublik überlebt und besondere Fürsorge nötig hatte, kam der Polizei offenbar nicht in den Sinn. Dass er zudem nicht ernst genommen und nicht vor Ort vernommen wurde, war der Ermittlung des zu diesem Zeitpunkt noch flüchtigen Täters ebenfalls nicht dienlich.“