Pressemitteilung

Hessische Abschiebepraxis schadet dem Kindeswohl

Janine WisslerFamilien-, Kinder- und JugendpolitkMigration und Integration

Anlässlich des Artikels ‚Falscher Buchstabe trennt Familie‘ in der Frankfurter Rundschau, wonach eine Familie aus Groß-Gerau seit über einem Jahr durch eine rechtlich fragwürdige Abschiebung auseinandergerissen wurde, erklärt Janine Wissler, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Schicksale wie das der Familie aus Groß-Gerau machen betroffen und zeigen, wie unmenschlich die Abschiebepraxis in Hessen ist. Die Abschiebepraxis der Landesregierung reißt Familien auseinander und verletzt das Kindeswohl massiv. Hier ist ein Umsteuern dringend angebracht.“

Der Vater zweier Kleinkinder, die beide einen deutschen Pass haben, sei vor fast einem Jahr nach Pakistan abgeschoben worden. Er sei vor den Augen seiner Kinder spätabends von Polizeibeamten aus der Wohnung geholt worden, so Wissler. Grund dafür sei gewesen, dass der Name des Mannes auf den Geburtsurkunden der Kinder falsch geschrieben worden sei, ebenso wie auf seiner Duldung, sodass aus behördlicher Sicht die Vaterschaft des Mannes ungeklärt gewesen sei. Die Familie sei gerade aber dabei gewesen, diesen Fehler korrigieren zu lassen. Die tatsächliche Vaterschaft hätten weder Mutter noch Vater der Kinder angezweifelt.

Wissler: „In einer solchen Situation dennoch eine Abschiebung vorzunehmen, den Familienvater vor den Augen seiner Kinder zur Abschiebung abzuführen und die Familie langfristig auseinanderzureißen, ist völlig unverantwortlich. Der Fall zeigt leider, dass auch in Hessen die Maxime der Abschiebung um jeden Preis gilt. Menschenrechte werden dabei mit Füßen getreten.“