Pressemitteilung

Hessisches Sozialticket angekündigt: Politischer Druck von Links wirkt

Jan SchalauskeSozialesVerkehr

Hessens schwarzgrüne Landesregierung kündigt an, ein ÖPNV-Sozialticket namens „Hessenpass mobil“ für Beziehende von ALG2, Wohngeld und Sozialhilfe einführen zu wollen. Dazu erklärt Jan Schalauske, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag:

„Dass Schwarzgrün jetzt ein Sozialticket für Hessen ankündigt, zeigt: Politischer Druck wirkt. Seit 15 Jahren kämpft DIE LINKE gemeinsam mit Sozialverbänden und Betroffenen für eine solche Fahrkarte. Dass CDU und Grüne sich hier nun endlich bewegt haben, ist ein Erfolg für alle, die sich hierfür engagiert haben.“ 

Doch auch wenn der Hessenpass mobil ein Schritt in die richtige Richtung sei, so Schalauske, könne er nur ein Zwischenschritt sein. Besonders bedauerlich sei, dass die Gültigkeit auf Hessen beschränkt sei, statt Menschen mit geringem Einkommen deutschlandweit Mobilität zu ermöglichen.

Bereits jetzt wäre ein Neun-Euro-Sozialticket möglich – als Nachfolge für das ausgelaufene deutschlandweite Neun-Euro-Ticket. Mittelfristig sei das immer schwerer zu durchschauende Fahrschein-Geflecht mit immer ungerechteren Preisunterschieden für verschiedene Gruppen nur durch einen Nulltarif im ÖPNV zu lösen.

„Ein Ticket für 31 Euro ist fast dreieinhalbmal so teuer wie das Neun-Euro-Ticket aus dem letzten Sommer. Das ist für den angedachten Personenkreis immer noch sehr viel Geld. Der berechtigte Personenkreis ist außerdem viel zu eng zugeschnitten, viele Menschen mit wenig Geld bleiben noch außen vor.

Zudem bringt Gelegenheitsnutzerinnen und –nutzern das Angebot nichts. Im Gegenteil: Die Einzel- und Tagestickets in Hessen wurden zum Jahresbeginn erneut teils drastisch teurer. Damit werden gerade diejenigen, für die 31 Euro im Monat noch zu viel Geld sind, überproportional zur Kasse gebeten. Gerecht geht anders.

Umso wichtiger ist, dass der politische Druck für eine sozial-ökologische Verkehrswende aufrechterhalten wird ‒ hier wird DIE LINKE auch nach diesem Etappenerfolg nicht nachlassen.“