Anlässlich des heutigen Equal Pay Day und des morgigen Internationalen Frauentags erklärt Petra Heimer, frauen- und gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag:

„Frauen sind noch immer in den meisten Lebensbereichen von Diskriminierung betroffen. UN-Generalsekretär António Guterres warnt davor, dass mit Blick auf das aktuelle Tempo noch 300 Jahre vergehen könnten, ehe wir eine tatsächliche Gleichstellung erreichen. Und auch wenn in Deutschland viele rechtliche Ansprüche vorhanden sind, so zeigt die Realität eklatante Lücken: Alle 72 Stunden erleben wir in Deutschland einen Femizid, feministische Positionen werden von konservativer Seite fortwährend attackiert. Die Ungleichverteilung von Sorgearbeit führt zu massiven Einbußen bei Löhnen und Renten von Frauen. Das alles zeigt: Es bleibt viel zu tun!“

Heimer verlangt von der hessischen Landesregierung, sich nicht auf den im Bundesdurchschnitt vermeintlich besseren Daten des hessischen Lohnatlasses auszuruhen.

„Der hessische Lohnatlas ist ein wichtiges Instrument, aber er hat auch große statistische Leerstellen. Da nur Vollzeitarbeit berücksichtigt wird, kommt die oft durch Pflege und Kinderbetreuung erzwungene Teilzeit von Frauen nicht vor. Das ist aber eine der Hauptursachen, warum Frauen Aufstiegswege im Beruf versperrt bleiben und am Ende Altersarmut vor allem ein Frauenproblem ist.

Hinzukommt, dass die Gleichwertigkeit der Berufe keine Rolle spielt: Von der Komplexität der Aufgaben, der gesellschaftlichen Relevanz und der Qualität der Ausbildung sind die Pflegefachkraft und der IT-Spezialist auf demselben Niveau