Pressemitteilung

Aufholprogramm ‚Löwenstark‘ springt zu kurz. Bessere individuelle Förderung setzt Entlastung und Personalaufbau an hessischen Schulen voraus

Elisabeth KulaCoronaBildung

Zu den Plänen der schwarzgrünen Landesregierung, mit dem Aufholprogramm Löwenstark durch die Pandemie entstandene Lernrückstände zu kompensieren, erklärt Elisabeth Kula, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag:

„Seit Beginn der Pandemie leiden Kinder und Jugendliche keineswegs nur unter eingeschränktem Unterricht und fehlender individueller Förderung. Viel mehr sind es vor allem die fehlenden sozialen Kontakte und die so gut wie nicht mehr stattfindenden Freizeitmöglichkeiten, die ihnen zu schaffen machen. Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind mittlerweile überfüllt, eine Depression ohne Suizidgefahr reicht meist schon nicht mehr aus, um stationär aufgenommen zu werden.“

Es sei absehbar gewesen, dass Lernrückstände auftreten würden. Statt frühzeitig vor allem individuelle Förder- und Ansprechprogramme an allen Schulen und Kindertageseinrichtungen einzurichten und Pädagoginnen und Pädagogen fachgerecht zu schulen, sei, wie so oft, das Kultusministerium im Winterschlaf verblieben, so Kula. Dass die geplante Summe von 100 Millionen Euro nun auch noch auf 60 Millionen Euro reduziert worden sei, werfe einige Fragen auf.

„Notwendig ist es nun, die Bundesgelder erheblich aufzustocken, Schulpsychologie und Schulsozialarbeit flächendeckend auszubauen und mehr Lehrkräfte auszubilden und einzustellen, um individuelle Förderung garantieren zu können. Die Lerngruppen müssen dafür zudem kleiner werden und der Rechtsanspruch auf den Ganztag schnellstmöglich umgesetzt werden.

Auf keinen Fall darf dies wieder den Schulen in Eigenregie überstülpt werden. Denn neben der Kompensation von Corona-Rückständen ist eine Entlastung der Lehrkräfte ebenso notwendig.“