Pressemitteilung

Aus Corona lernen: Öffentliche Gesundheitsversorgung stärken

Christiane BöhmCoronaGesundheit

Anlässlich des heute beginnenden 125. Deutschen Ärztetages erklärt Christiane Böhm, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Krankenhäuser sind keine Industriebetriebe, so der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt. Dem können wir nur zustimmen. Unsere Bündnispartner von ‚Krankenhaus statt Fabrik‘ und auch DIE LINKE fordern seit vielen Jahren, diesen Irrweg zu verlassen. Das öffentliche Gesundheitswesen muss durch kostendeckende Finanzierung gestärkt werden, statt es immer mehr der Profitlogik des Marktes zu opfern.

Wo medizinische Behandlung als Fließbandarbeit organisiert wird und die Renditeerwartung dominiert, gibt es keine patientenorientierte Versorgung. Die medizinischen Berufe komplett aus den Fallpauschalen herauszunehmen, kann deshalb nur der Beginn des Endes des Fallpauschalensystems sein.“

Die angeblich zu hohen Kosten im Gesundheitswesen werden oftmals nur angeführt, um schlechtere Arbeitsbedingungen und daraus resultierende mangelhafte Versorgung zu begründen, so Böhm. Auch in der Corona-Pandemie ziehe aktuell wieder das Kostenargument den Joker gegenüber der Gesundheitsversorgung.

„Selbst mitten in der Pandemie wird die gesundheitliche Versorgung mit dem Kostenargument geschwächt: keine Freihalteprämien für die Intensivkapazitäten der Kliniken, Wegfall der kostenfreien Testmöglichkeiten, Schließung der Impfzentren. Das alles nur, weil es angeblich zu teuer sei.

Den Preis dieser Politik zahlen das Krankenhauspersonal und die Menschen, deren Versorgung schwieriger wird. Es ist ein Witz, dass zwei Monate nach der Schließung aller Impfzentren, die ja angeblich teuer und unnötig waren, nun deren Wiedereröffnung gefordert wird. Ein solches Pandemie-Jojo schadet der Glaubwürdigkeit der Gesundheitspolitik langfristig.“