Pressemitteilung

Frankfurter Flughafen: Zehn Jahre Nordwestlandebahn - Eine Neuausrichtung der Verkehrs- und Wirtschaftspolitik ist in Zeiten des Klimawandels überfällig

Christiane BöhmUmwelt- und KlimaschutzVerkehr

Am 21. Oktober 2011 wurde die Nordwestlandebahn offiziell in Betrieb genommen. Anlässlich des zehnten Jahrestages der Inbetriebnahme einer vierten Piste am größten deutschen Flughafen erklärt Christiane Böhm, Abgeordnete aus dem Kreis Groß-Gerau und gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Für DIE LINKE ist klar: Der Jahrestag ist kein Grund zur Freude. Die Entscheidung der Pro-Ausbauparteien CDU, FDP und SPD für den Bau der Nordwestlandebahn hat die Interessen der Fraport über die der Menschen in der Region gestellt. Auch zehn Jahre nach Inbetriebnahme der Landebahn wird diese Fehlentscheidung, entgegen der Hoffnungen der Ausbauparteien, weiterhin von vielen Menschen nicht akzeptiert.“

Bei allen halbherzigen Nachbesserungen, wie etwa der ‚Lärmobergrenze‘, der Lärmpause oder dem sechsstündigen Nachtflugverbot handele es sich in erster Linie um Placebo-Maßnahmen, so Böhm.

„Leider hat die Regierungsbeteiligung der Grünen an der Situation der betroffenen Menschen in der Region nichts geändert. Ganz offenkundig ist Verkehrsminister Tarek Al-Wazir nicht bereit, sich mit der Luftverkehrswirtschaft und dem Koalitionspartner CDU anzulegen und eine Reduzierung von Flugbewegungen durchzusetzen, um die Gesundheit der Menschen in der Region zu schützen. Dem Bündnis der Bürgerinitiativen ist es zu verdanken, dass die Fragen von Lärm- und Umweltbelastungen, notwendigem Gesundheitsschutz und Fehlentwicklungen in der Verkehrspolitik nicht in der Versenkung verschwunden sind. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist eine Neuausrichtung in der Verkehrs- und Wirtschaftspolitik überfällig.

DIE LINKE steht weiterhin solidarisch an der Seite aller, die sich für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, für eine Deckelung der Flugbewegungen, die Schließung der Nordwestlandebahn und ein Ende des Ausbauwahns einsetzen.“