Pressemitteilung

Gedenkstätte Hadamar ist unverzichtbarer Bestandteil unserer Erinnerungskultur – weitere hessische Orte der T4-Aktion nicht vergessen

Ulrich WilkenAntifaschismusKultur

Anlässlich der Debatte zur Unterstützung der Gedenkstätte Hadamar erklärt Ulrich Wilken, rechtspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Es ist gut und richtig, dass Hadamar als zentrale Gedenkstätte durch Landesmittel finanziell unterstützt wird. Auch das Engagement des Landeswohlfahrtsverbands - eine häufig zu wenig beachtete Institution unserer Sozialpolitik - ist hierbei wichtig. Allerdings besteht noch ein erhebliches Ausbaupotential. Denn rechte Gruppierungen greifen heute wieder unsere Inklusionsbemühungen an, dagegen müssen wir gemeinsam mit aller Kraft vorgehen.“

Die Gedenkstätte Hadamar sei nicht der einzige Ort, der an der Durchführung der nationalsozialistischen T4-Aktion beteiligt gewesen sei und zum Ziel gehabt habe ‚krankes und unwertes Leben‘ auszulöschen, so Wilken. Als Beispiel sei ebenso der Idsteiner Kalmenhof genannt. Auch an solchen Orten seien Gedenkstätten einzurichten.

„Um die Geschichte von Euthanasie, Zwangspsychiatrie, Verfolgung und Diskriminierung von Menschen mit Behinderung weiter zu erforschen, sollte es eine enge Kooperation zwischen einer Universität und der Gedenkstätte geben, zum Beispiel durch die Einrichtung einer Professur an der Uni Gießen oder Marburg. Eine auskömmliche Finanzierung zum umfassenden mahnenden Gedenken sollte hierbei selbstverständlich sein.“