Pressemitteilung

Gewaltschutz muss anders gedacht und finanziell besser aufgestellt werden. Notwendig ist ein Landesaktionsplan gegen Kinderarmut

Christiane BöhmCoronaFamilien-, Kinder- und JugendpolitkSoziales

Anlässlich der Landtagsdebatte zum Gewaltschutz für Kinder und Jugendliche erklärt Christiane Böhm, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Um das Dunkelfeld bei Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu erhellen, braucht es mehr als ein paar Leuchttürme. Leider fehlt in Hessen auch weiterhin ein umfassender Umgang mit diesem Thema. Landesaktionspläne und Programme stehen nebeneinander statt zusammenzuwirken.

In Hessen tätige Expertinnen und Experten werden kaum in die Entwicklung der Programme einbezogen. Die bestehenden Beratungs- und Unterstützungsstrukturen sind chronisch überlastet. Die hohen Förderbeträge fließen in einzelne Vorzeigeprojekte statt in das etablierte und fachlich hervorragende Netz. Dieses bräuchte deutlich mehr und unbefristetes Personal, auch um die Erweiterung der Angebote gerade in den Schulen und auf spezielle Zielgruppen wirksam umsetzen zu können.“

Die Armut, der mehr als jeder fünfte junge Mensch unter 18 Jahren in Hessen ausgesetzt sei, spiele in der Betrachtung von Schwarzgrün keine Rolle – sei leider eine Leerstelle in der Diskussion, so Böhm. Dabei sei dies eine zerstörerische strukturelle Form der Gewalt, die gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit von Anfang verhindere.

„In der Corona-Pandemie sind es wieder die sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen, die am härtesten unter den Beschränkungen und deren Folgen leiden. Höchste Zeit, dass die schwarzgrüne Landesregierung dies in den Blick nimmt und hier gegensteuert. Hessen braucht endlich einen Landesaktionsplan mit wirksamen Maßnahmen, die Kinderarmut bekämpfen.“