Pressemitteilung

Kinderarmut – immer noch kein Thema für die Landesregierung

Christiane BöhmFamilien-, Kinder- und JugendpolitkSoziales

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage der LINKEN zu Präventionsketten gegen Kinderarmut in Hessen erklärt Christiane Böhm, sozial- und kinderpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Wenn es um Kinderarmut geht, sind offenbar die drei Affen Vorbild der hessischen Landesregierung: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Die Landesregierung weiß nicht, warum es Kinderarmut gibt und dass sie nicht nur mit der Integration von Eltern auf den Arbeitsmarkt beendet werden kann. Dabei sind es doch gerade die Eltern und Alleinerziehenden mit mehreren Kindern, die arm sind, weil das Gehalt nicht zum Leben reicht. Die Landesregierung hört nicht, was andere Bundesländer machen, wie Baden-Württemberg, Thüringen oder Berlin, das seit fünf Jahren eine Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut hat. Und sie tut nichts. Nicht einmal die im Zweiten Hessischen Landessozialbericht angekündigte Koordinationsstelle Kinderarmut oder eine Förderung der Präventionsketten soll es geben.“

Das sei ein Armutszeugnis, so Böhm. Seit fünf Jahren fordere DIE LINKE ein Landesprogramm gegen Kinderarmut. Doch im Sozialhaushalt des Landes für 2022 sei das Wort nicht einmal zu finden.

„Immerhin sind in Hessen 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen betroffen und in keinem anderen westdeutschen Flächenland ist die Kinderarmut im vergangenen Jahrzehnt so sehr gewachsen wie in Hessen.  Dies steht für ein Versagen sowohl der Bundes- als auch der schwarzgrünen Landesregierung in der Sozial- und Familienpolitik. Dankbar sind wir für das Engagement der Diakonie Hessen, der Hessen Caritas und des ISS, die in mehreren Fachtagungen nicht nur die Probleme beschreiben, sondern auch Lösungen entwickeln.

Die Landesregierung muss endlich handeln, DIE LINKE wird zum Thema Armut von Kindern und Jugendlichen mehrere Anträge für die Haushaltsberatungen einreichen.“

 

Hinweis:

Antworten auf die Kleinen Anfrage zu Präventionsketten anbei (siehe PDF im Anhang)