Pressemitteilung

Kita-Regelbetrieb muss alle Interessenslagen berücksichtigen

Christiane BöhmFamilien-, Kinder- und Jugendpolitk

Zur Rückkehr in den Regelbetrieb der Kindertagesstätten ab dem 6. Juli 2020 erklärt Christiane Böhm, kinder- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Ich sehe die Not der Eltern, die einen geregelten Kitabetrieb für alle Kinder herbeisehnen, und ich verstehe die Sorgen der Beschäftigten, deren gesundheitliche Bedenken seitens der Landesregierung nicht ausreichend ernst genommen werden. Die Hygieneempfehlungen aus dem Sozialministerium waren schon bisher vollkommen unzureichend und werden auch der neuen Situation ab Montag nicht gerecht. Schon vor Wochen hat DIE LINKE einen Kindergipfel auf Landesebene gefordert, um alle Perspektiven an einen Tisch zu holen und nach gemeinsamen Lösungen im Interesse von Kindern, Eltern und Beschäftigten zu suchen. Stattdessen schiebt die schwarzgrüne Landesregierung die Verantwortung von sich weg und den einzelnen Trägern zu, die einen solchen Interessensausgleich nicht gewährleisten können. Die schwarzgrüne Kitapolitik ist in dieser Pandemiesituation eine Katastrophe.“

DIE LINKE teile die Kritik von ver.di an der massiven Aufweichung des Fachkraftschlüssels, so Böhm. Die angebliche Notlösung zur Sicherung des Regelbetriebs sei mit den durch Schwarzgrün beschlossenen Änderungen im Kitarecht bereits als Dauerzustand vorprogrammiert.

„Zukünftig werden Menschen ohne jede fachliche Ausbildung im Bereich der frühkindlichen Pädagogik bis zu 15% auf den Betreuungsschlüssel angerechnet. Nicht nur übergangsweise zu Corona-Zeiten, um Personal aus den Risikogruppen zu ersetzen, sondern dauerhaft und mit einer Schmalspurweiterbildung. Diesem Angriff auf die frühkindliche Bildung werden wir uns gemeinsam mit Eltern und pädagogischen Kräften in den Kitas entgegenstellen.“