Pressemitteilung

Kloses Kita-Konzeptionslosigkeit

Janine WisslerCoronaChristiane BöhmFamilien-, Kinder- und Jugendpolitk

Heute hat Kai Klose mitgeteilt, dass die Kitas in Hessen de facto ohne ein zentrales Konzept weiter öffnen sollen – oder eben nicht. Dazu erklärt Janine Wissler, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Kai Klose und die Landesregierung stehlen sich komplett aus der Verantwortung. Was uns heute präsentiert wurde, ist blanker Hohn für Kita-Kinder, Erzieherinnen und Erzieher, Eltern und Träger. Windelweiche Hygieneempfehlungen ersetzen kein Konzept. Es gibt keine Hinweise zu Gruppengrößen, keine Antworten darauf, wie die Kitas entscheiden sollen, welche Kinder wieder aufgenommen werden über das bisher Bekannte hinaus. Im Endeffekt wird sich für die meisten Eltern nichts zum Besseren ändern, viele Kita-Kinder bleiben weiterhin von Freundinnen und Freunden getrennt, die Erzieherinnen und Erzieher und die einzelnen Träger bekommen die komplette Verantwortung und das Risiko übertragen, wie die Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes umzusetzen sind. Mich lässt dies einfach nur fassungslos zurück.“

Christiane Böhm, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag ergänzt:

„Die Eltern von Schul- und Kita-Kindern leisten seit Wochen Unglaubliches. Doch statt einer Lösung verteilt das Sozialministerium nun einen weiteren Nackenschlag für alle Beteiligten der frühkindlichen Bildung. Jetzt dürfen sich Eltern mit den Kitas streiten, ob ihr Kind vielleicht doch unter irgendwelchen nicht näher definierten Umständen wieder in die Einrichtung kommen darf. Und das alles in einer Situation, wo die Wirtschaft komplett hochfährt und die Arbeitgeber ihrerseits den Druck erhöhen, dass Eltern wieder auf Arbeit erscheinen sollen. Ein Verfahren zur Erstattung von Verdienstausfällen wegen unvermeidbarer Kinderbetreuung oder den notwendigen Online-Antrag dazu gibt es nämlich immer noch nicht, geschweige denn ein Corona-Elterngeld. Und auch die Erzieherinnen und Erzieher haben keine Klarheit, wie ihre Arbeitssituation gestaltet wird. Wenn sie zur Risikogruppe gehören und müssen das mit ihrem Arbeitgeber allein aushandeln, ob sie zum Dienst erscheinen müssen oder nicht. Die Familien und Erzieherinnen und Erzieher werden in Hessen durch die Landesregierung völlig im Stich gelassen.“