Pressemitteilung

LINKE fordert Evakuierung von Flüchtlingen aus griechischen Lagern

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Anlässlich der dramatischen Zuständen in den griechischen Flüchtlingslagern erklärt Saadet Sönmez, migrations- und integrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Wir dürfen wegen der Corona-Krise andere Krisen nicht vergessen. In den Flüchtlingslagern wie Moria auf den griechischen Inseln droht eine Katastrophe: Während wir hier mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Menschen halten sollen, leben in Moria sechs Menschen in einem drei Quadratmeter großen Zelt, über 160 Personen teilen sich eine Toilette, Tausende teilen sich einen Wasserhahn, Seife gibt es nicht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Virus die Lager erreicht - mit absehbar tödlichen Folgen. Die Landesregierung muss nun alles daran setzen, ein humanitäres Aufnahmeprogramm einzurichten, um die Menschen aus den Lagern zu evakuieren."

Auf die drohende Gefahr hätten in der vergangenen Woche auch Menschenrechtsorganisationen wie „Ärzte ohne Grenzen“, die „Flüchtlingsräte“, das „Seebrücke-Bündnis“ und weitere in ihrem Appell "Aufnehmen statt sterben lassen, die Faschisierung Europas stoppen" hingewiesen, so Sönmez. Das von der Austeritätspolitik und Wirtschaftskrise schwer angeschlagene griechische Krankensystem müsse unterstützt werden, um bei einem großflächigen Krankheitsausbruch die notwendige medizinische Versorgung der Geflüchteten sicherstellen zu können.

„Die Solidarität in Krisenzeiten darf nicht an den eigenen Grenzen Halt machen, wir brauchen internationale Solidarität. Die Zeit zu handeln ist jetzt.“