Pressemitteilung

Umweltallianz Hessen ist eher eine Allianz für Greenwashing und Standortpolitik

Torsten FelstehausenUmwelt- und KlimaschutzWirtschaft und Arbeit

Zur von Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) angekündigten Neuausrichtung der ‚Umweltallianz Hessen‘ erklärt Torsten Felstehausen, umwelt- und verbraucherpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die Umweltallianz war eines der ‚Leuchtturmprojekte‘ von Ex-Ministerpräsident Roland Koch. Sie sollte das fehlende Bindeglied zwischen Firmen, Verbänden und Kommunen sein, um die hessische Wirtschaft umweltverträglicher zu machen. Diese Hoffnungen haben sich bis heute nicht erfüllt.

Nachhaltigkeit wurde hier vielmehr als die ökonomische Fähigkeit interpretiert, sich am Standort zu behaupten, nicht aber als eine ökologische, überlebenswichtige Notwendigkeit. Es ist fraglich, ob es Umweltministerin Priska Hinz gelingen wird, den in der Umweltallianz versammelten Firmen und Verbänden ein Umweltengagement abzuverlangen, das über ihr wirtschaftliches Interesse hinausgeht. Nur dann hätte die Umweltallianz auch einen Nutzen für die Umwelt und nicht - wie bisher - nur für die Firmen."

Gestartet sei die Umweltallianz – ‚Bündnis für nachhaltige Standortpolitik‘- im Jahr 2000 mit dem Ziel, vor allem großen Unternehmen den Umgang mit der Umweltgesetzgebung zu erleichtern und ihnen ein grünes Mäntelchen umzuhängen, so Felstehausen. Unter ihnen seien z.B. Fraport, die Lufthansa Technik, BMW Frankfurt, der Rüstungsbetrieb Diehl Aerospace GmbH. Außerdem das Who-is-Who der hessischen Chemieindustrie mit Clariant und Sanofi-Aventis, McDonald’s und die besonders für ihre Grundwasserversalzung bekannte K+S.

„Bekannt sind Firmen wie K+S, Lufthansa oder BMW bis dato eher durch ihr Engagement, die Umweltgesetzgebung zu unterlaufen und durch Lobbyarbeit, um strengere Gesetze zu verhindern, die im Sinne kommender Generationen wären. Der Beweis, dass es ihnen um mehr geht als Greenwashing, steht noch aus.

Allianzen sind gut. Stellt sich jedoch die Frage, warum die hessische Umweltministerin keine Allianz für einen sozial-ökologischen Umbau unserer Gesellschaft mit den Umwelt- und Sozialverbänden, Gewerkschaften, Kommunen und den Teilen der Zivilgesellschaft gründet. Das wäre weit sinnvoller.“

Hinweis:

Die Liste der Mitglieder der Umweltallianz Hessen kann unter www.umweltallianz.de/de/mitgliederliste.html eingesehen werden.