Pressemitteilung

Wohnungslosigkeit: Unwissenheit behindert gelingende Hilfen

CoronaChristiane BöhmSoziales

Anlässlich der Online-Pressekonferenz zur Vorstellung der beantworteten Großen Anfrage zu Wohnungs- und Obdachlosigkeit in Hessen erklärt Christiane Böhm, sozial- und gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die Antwort zu unserer Großen Anfrage zeigt, wie wenig wir über wohnungslose und obdachlose Menschen in Hessen wissen. Die Landesregierung kann kaum Aussagen dazu treffen, wer davon betroffen ist und wie die Menschen in diese Lage gekommen sind. Mit einem solchen Wissensmangel ist es kaum möglich, erfolgreiche Gegenmaßnahmen zu erarbeiten.

Dennoch gibt es natürlich Erfahrungswerte der vielen Engagierten in diesem Bereich. Hier wäre es dringend geboten, diese ernst zu nehmen und die erfolgreichen Beispiele hessenweit und mit Landesmitteln unterstützt zu verallgemeinern.“

Stefan Gillich, Vorsitzender des LIGA-Arbeitskreises 2 (Armut, Migration, soziale Integration), ergänzt:

„Wohnungslosigkeit ist keine frei gewählte Lebensform. Auf der Straße zu leben heißt, grundlegender Rechte beraubt und schutzlos einer oft strafenden Öffentlichkeit ausgesetzt zu sein. Statt Ausgrenzung zu erfahren, bedürfen diese Menschen unseres besonderen Schutzes.“

Christiane Böhm erklärt mit Blick auf die aktuelle Corona-Pandemie:

„Die Stärke einer solidarischen Gesellschaft zeigt sich immer am Umgang mit den gefährdetsten Personenkreisen. Wenn wir Menschen ohne Obdach wirkungsvoll schützen wollen, muss dringend gehandelt werden. Ihre Situation ist finanziell, aber auch gesundheitlich so verletzlich wie selten zuvor. Wir müssen eine angemessene und sichere Unterbringung sowie den Zugang zu Hygieneprodukten und dem Gesundheitswesen für alle Menschen sofort ermöglichen. Die Landesregierung darf auch diese Menschen nicht aus den Augen verlieren.“
 

Hinweis: "Eine Zusammenfassung der Antworten auf unsere Große Anfrage finden Sie unten stehend. Außerdem finden sie dort ein Positionspapier zur Situation von obdachlosen Menschen in der Corona-Krise."