Pressemitteilung

Nur ein Schulpsychologe auf 6300 Schüler in Hessen – angesichts des Anstiegs bei psychischen Krankheiten ein Skandal

Zu der heutigen Debatte um den Dringlichen Berichtsantrag der LINKEN im kulturpolitischen Ausschuss erklärt Elisabeth Kula, Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Schon vor der Coronapandemie hat unsere Fraktion jährlich eine deutliche Ausweitung der Mittel für Schulpsychologie und Schulsozialarbeit im Rahmen der Haushaltsaufstellung gefordert. Durch Corona hat diese Notwendigkeit noch einmal drastisch zugenommen. Dies zeigt die stark angestiegene Anzahl psychischer Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen. Auch die Anzahl der tatsächlichen Suizide scheint in diesem Jahr deutlich zu steigen.“

Durchschnittlich führe eine Schulpsychologin oder ein Schulpsychologe etwa drei Gespräche wöchentlich. Bei über 800.000 Schülerinnen und Schüler und gerade einmal 153 Fachkräften sei klar, dass die wenigsten Schüler im Laufe ihrer Schulzeit überhaupt ein Beratungsangebot wahrnehmen könnten.

„Dass Kultusminister Lorz (CDU) sich nun noch lobt, die Stellen erfolgreich ausgebaut zu haben, ist angesichts dieser Tatsachen schäbig. Neben 14 neuen Planstellen sind im Rahmen des Aufholprogrammes nur 15 neue befristete Stellen dazu gekommen. Die Zunahme von psychischen Erkrankungen junger Menschen muss auch insbesondere in der Schule frühzeitig erkannt und begleitet werden. Mit so wenig Personal ist das schlicht weg nicht möglich. Es braucht jetzt eine Offensive für Schulpsychologie, um den Bedarfen bei den Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden und präventiv für psychische Gesundheit junger Menschen zu sorgen – gerade nach pandemiebedingten Einschränkungen“