Pressemitteilung

Opferfonds versagt im Praxistest

Anlässlich der Weigerung des hessischen Opferfonds dem Taxifahrer B. Efe, welcher bei einem mutmaßlich rassistischen Anschlag im Jahr 2020 in Kassel schwer verletzten wurde, eine Entschädigungszahlung zukommen zu lassen, erklärt Torsten Felstehausen, innenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag und Wahlkreisabgeordneter für die Stadt Kassel:

 „Welchen Sinn soll ein Opferfonds haben, wenn Opfer rechten Terrors daraus keine Entschädigung erhalten? Ich erinnere die im Opferfondsbeirat vertretenden Fraktionen des Landtags daran, dass mit der Einrichtung des Fonds nach dem Terroranschlag in Hanau die Idee verbunden wurde, Lehren aus einer unseligen Geschichte von mangelnder Anerkennung und Hilfe - gerade auch nach den Morden des NSU - etwas entgegen zu setzen.

Angesichts dessen versagt dieser Fonds hier im Praxistest. Drei Jahre nach dem Anschlag in Kassel leidet B. Efe noch immer massiv unter den Folgen des rassistischen Verbrechens. Der Kritik des Verbandes der Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt (VBRG), dass der Opferfonds Änderungen der eigenen Richtlinien nicht öffentlich begründet schließen wir uns an. Wenn Transparenz verweigert wird, ist Misstrauen berechtigt.“