Anlässlich der Insolvenz dreier Pflegeheime in Bad Nauheim erklärt Christiane Böhm, Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag und Landesvorsitzende der hessischen LINKEN:

„Viele Pflegeheime und auch ambulante Pflegedienste in Hessen sind völlig unterfinanziert. Die gestern bekanntgegebenen Pleiten in Bad Nauheim waren weder die ersten, noch werden es voraussichtlich die letzten Insolvenzen in diesem Bereich sein. Allein die Diakonie Hessen meldet für ein Drittel ihrer Einrichtungen eine akute Insolvenzgefährdung.

DIE LINKE erwartet von der Landesregierung, dass sie hier aktiv wird, um ein Sterben der Strukturen zu verhindern. Es darf nicht sein, Menschen mit Pflegebedarf, ihre Angehörigen und auch die Beschäftigten der Einrichtungen so im Regen stehen gelassen werden.“

Seit Jahren drücke sich das Land Hessen vor der Zahlung der Investitionskostenförderung von Pflegeheimen, so Böhm.

„Wenn das Land nicht seinen Verpflichtungen nachkommt, werden erst die Eigenanteile der Bewohnerinnen und Bewohner immer mehr in die Höhe geschraubt - und dann folgt irgendwann die Insolvenz. Damit wird der Mangel an Pflegeheimplätzen in Hessen weiter verschärft. Schon jetzt gibt es vielerorts lange Wartelisten für einen Platz im Pflegeheim oder passende ambulante Hilfen.

Ein gutes Leben im Alter und vernünftige Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten darf nicht dem Markt überlassen werden, denn der Markt regelt nichts.“