Pressemitteilung

Pflegenotstand wird durch hessisches Innenministerium verschlimmert

Petra HeimerGesundheitMigration und Integration

Zum heutigen Bericht der Frankfurter Rundschau über die Abschiebung von Pflegehilfskräften aus Hessen erklärt Petra Heimer, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Während sich Gesundheitsminister Klose letzte Woche über zwei Jahre Pflegequalifizierungszentrum freut, schiebt sein Kollege Beuth gerade angeworbene Pflegekräfte wieder ab. In dieser Landesregierung wird mit dem Arsch eingerissen, was fleißige Hände der Pflegedienstleistenden mühsam aufbauen. Damit macht sich das Innenministerium mitschuldig am Pflegenotstand in unserem Land. Es wird Zeit, dass die CDU ihr Selbstbild des Schwarzen Sheriffs endlich an die Wand hängt und sich den Realitäten in diesem Land stellt: Wir brauchen Migrantinnen und Migranten, um den Laden überhaupt am Laufen zu halten. Gesundheitsminister Klose fordere ich auf zu intervenieren und am Kabinettstisch endlich für eine pflegeorientierte Politik zu sorgen.“

Der Blick auf die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte dürfe jedoch nicht von den generellen Versäumnissen im Pflegebereich ablenken, so Heimer.

„Egal ob Angehörige oder Pflegekräfte die anspruchsvolle Pflegearbeit erledigen: Sie ist immer mit zu geringer gesellschaftlicher Wertschätzung, mangelnder Vergütung und oft genug mit drohender Altersarmut bei den zumeist weiblichen Pflegenden verbunden. Nur mit besseren Arbeitsbedingungen können wir dem Pflegenotstand erfolgreich begegnen und den demografischen Wandel meistern. 300.000 Pflegekräfte würden lieber heute als morgen wieder in ihren Beruf zurückkehren, wenn nur die Bedingungen eine gute Pflege ermöglichen würden. Dafür müssen Profitorientierung und Fallpauschalen endlich fallen und unser Gesundheitswesen an den Bedürfnissen der Betroffenen und Beschäftigten ausgerichtet werden.“