Pressemitteilung

Queer-phober Übergriff in Kassel: Polizei tritt Opferschutz mit Füßen

Wie die HNA berichtet, gab es in Kassel einen queer-phoben Angriff auf Vertreter des indischen Künstlerkollektivs „Party Office“ (siehe dazu den Artikel „Wir sind in Kassel in Gefahr“ auf hna.de). Dazu erklärt Torsten Felstehausen, Parlamentarischer Geschäftsführer und innenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im hessischen Landtag:

„Unsere Solidarität gilt den Betroffenen aus dem Künstlerkollektiv ‚Party Office‘, die in Kassel Ziel von queer-phoben Attacken geworden sind. DIE LINKE zeigt sich betroffen über diesen Angriff. Queer-phobe und rassistische Ausfälle dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.“

Nach Schilderung eines Betroffenen sei dieser, nachdem er die Polizei hinzugerufen hatte, von den Beamten aus einem Taxi gezerrt und in Handschellen gelegt worden. In dieser entwürdigenden Situation habe der Betroffene eine halbe Stunde ausharren müssen, so Felstehausen.

„Das Verhalten der eingesetzten Beamten in dieser Situation ist beschämend und inakzeptabel. Die Polizei lässt leider jeglichen angemessenen und sensiblen Umgang mit den Betroffenen von queer-phober oder rassistischer Gewalt vermissen. Innenminister Peter Beuth (CDU) muss dringend beantworten, wie es zu einer solchen Missachtung von geltenden Opferschutzrichtlinien kommen konnte. Das unsensible und retraumatisierende Verhalten der Polizei ist leider keine Ausnahme. Bereits nach dem rassistischen Anschlag in Hanau zeigte sich:  Es mangelt an Kompetenz im Umgang mit Betroffenen rechtsmotivierter Gewalt- und Straftaten.

Besonders problematisch ist hier, dass, laut der Gruppe „Party Office“, bereits zuvor queer-phobe und rassistische Angriffe mitgeteilt wurden. Dass die Leitung der documenta sowie Stadt- und Landesregierung dennoch keine Maßnahmen ergriffen haben, ist inakzeptabel. Hier hätten Schutzkonzepte gemeinsam mit den Betroffenen erarbeitet werden müssen.“