Pressemitteilung

Rasseliste abschaffen: Beißstatistiken 2018 bis 2021 belegen erneut, dass ein Hund nicht aufgrund seiner Rasse gefährlich ist

Heidemarie Scheuch-PaschkewitzLandwirtschaft und Tierschutz

Anlässlich der aufgrund einer Kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag heute veröffentlichten Beißstatistiken 2018 bis 2021 erklärt Heidemarie Scheuch-Paschkewitz, tierschutzpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Aus den uns vorliegenden Beißstatistiken 2018 bis 2021 ergibt sich erneut das Bild, das sich in den Jahren zuvor gezeigt hat: Die meisten Beißvorfälle gehen von Hunden aus, die nicht auf der sogenannten Rasseliste stehen. Die Rasseliste wurde in einem fragwürdigen Verfahren in Hessen eingeführt und lässt jede wissenschaftliche Grundlage vermissen. Sie enthält Hunde verschiedener Rassen, die per se als ‚gefährlich‘ gelten. Für diese gelten besondere Regeln, für alle anderen nicht.“

Die Rasseliste verkenne, dass nicht die Hunde sondern deren Halterinnen und Halter und deren Umgang mit den Hunden zur Gefährlichkeit der Hunde beitrage, so Scheuch-Paschkewitz. Man dürfe gerade nicht an der Hunderasse ansetzen, sondern müsse im Gegenteil alle Halterinnen und Halter befähigen, deren Hund gut auszubilden und so zu halten, dass er nicht beiße.

„Es ist tragisch, dass Hessen an der Rasseliste weiter festhalten und die Hundeverordnung noch in diesem Jahr aktualisieren und verlängern möchte. Es stellt sich die Frage, wie die Landesregierung die Beißstatistiken ausgewertet hat, wenn sie – wie sich aus der Anfrage ergibt – gar nicht weiß, wie viele Hunde welcher Rasse in Hessen gehalten werden.

Das Argument, dass der Schäferhund so viele Beißvorfälle verursache, korreliere mit dessen Anzahl in Hessen - ist also reine Spekulation. Das ist verfassungswidrig und zudem werden so keine Beißvorfälle verhindert.“