Pressemitteilung

Rassistische Morde von Hanau: Weiteres Polizeiversagen deutlich geworden - kein detaillierter Bericht über den Tatort Arena-Bar

Saadet SönmezHanauAntifaschismusInnenpolitik

In der 20. Sitzung des Hanau-Untersuchungsausschusses haben drei Polizist:innen zum Thema des verschlossenen Notausgangs in der Arena-Bar ausgesagt. Dazu erklärt Saadet Sönmez, Obfrau für die Fraktion DIE LINKE. im Untersuchungsausschuss Hanau sowie Wahlkreisabgeordnete für den Main-Kinzig-Kreis: 

In der heutigen Ausschusssitzung ist klargeworden: Zu einem der zwei Tatorte, der Arena-Bar, wurde keine detaillierte Befundaufnahme angefertigt. Einmal mehr offenbart sich hier skandalöses Polizeiversagen - schließlich sprechen wir von einem der blutigsten Terroranschläge in der Geschichte der Bundesrepublik.“

Ein Polizist habe davon gesprochen, dass der vorliegende Bericht mehr eine Inaugenscheinnahme gewesen sei, als ein an sich üblicher ausführlicher Tatortbefundbericht, so Sönmez. In diesem hätte die Frage, ob die Notausgangstür in der Bar geschlossen gewesen sei, noch einmal eindeutig festgehalten werden müssen - also, ob die Notausgangstür geschlossen gewesen sei oder nicht.

„Es hat sich einmal mehr der Verdacht erhärtet, dass die Notausgangstür verschlossen war und deshalb eine Flucht der in der Bar Anwesenden durch diese nicht möglich war. Der Frage, wer dafür verantwortlich ist, muss nochmals nachgegangen werden. Denn die Angehörigen der Opfer sprechen zu Recht davon, dass sich andernfalls Menschen hätten noch retten können.

Grundsätzlich bleibt diese bittere Erkenntnis nach der jüngsten U-Ausschuss-Sitzung: Die Kette des Polizeiversagens wird immer länger."