Pressemitteilung

Rassistischer Anschlag von Hanau: Parlamentarische Aufarbeitung stockt, viele Fragen sind bis heute offen

Saadet SönmezHanauAntifaschismusInnenpolitik

Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Drei Jahre Erinnerung und Aufklärung“ von Forensic Architecture/Forensis im Neustädter Rathaus in Hanau am gestrigen Mittwoch zum rassistischen Anschlag vom Februar 2020 erklärt Saadet Sönmez, Obfrau für die Fraktion DIE LINKE. im Untersuchungsausschuss Hanau sowie Abgeordnete für den Wahlkreis Main-Kinzig:

„Die Angehörigen und Überlebenden haben mit der Initiative 19. Februar und Partnern wie Forensic Architecture/Forensis Beeindruckendes bei der Aufklärung vieler Fragen um den rassistischen Terroranschlag geleistet. Durch die Arbeit von Forensic Architecture kamen viele neue Details zur Sprache, die dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss nicht vorlagen. Dass dies nun in Kooperation mit der Stadt in Hanau gezeigt wird, ist ein wichtiger Schritt für die gesellschaftliche Aufarbeitung und unterstreicht die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements in Ergänzung zur parlamentarischen Aufarbeitung.“

Die parlamentarische Aufarbeitung stocke, obwohl bis heute viele Fragen nicht geklärt seien. Außerdem gebe es bis heute keine ausreichende Aufarbeitung und Einsicht bei den politischen Verantwortlichen, insbesondere bei der hessischen Polizeiführung, so Sönmez.

„Es gibt kaum angemessene Konsequenzen aus den begangenen Fehlern. Dennoch werden Stimmen laut, dass es mit dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss nun genug sei. Damit werden nicht nur die Angehörigen der Opfer der rassistischen Morde von Hanau brüskiert, sondern die Rolle des Untersuchungsausschusses insgesamt in Frage gestellt. Deswegen bleibt das zivilgesellschaftliche Engagement so wichtig.“