Pressemitteilung

Türkisch als Fremdsprache an weiterführenden Schulen wäre Zeichen von Respekt Pilotversuch der Landesregierung ist reine Mogelpackung

Elisabeth KulaBildungKultur

Zur Aktuellen Stunde von Bündnis 90/Die Grünen zum Schulversuch für den türkischen Fremdsprachenunterricht an hessischen Schulen erklärt Elisabeth Kula, Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Dass sich die Grünen heute im Landtag dafür feiern, an ganzen zwei Schulen in Hessen einen Pilotversuch zur Einrichtung von Türkisch als zweite bzw. dritte Fremdsprache zu starten, ist geradezu grotesk. Im letzten Jahr wurden Polnisch, Portugiesisch und Arabisch in den flächendeckenden Fremdsprachenkanon aufgenommen. Eine Petition mit mehr als 20.000 Unterschriften aus dem Jahr 2019, die das auch für Türkisch und Griechisch fordert, wurde schlichtweg ignoriert - ein Armutszeugnis.“


Es sei ein Zeichen des Respekts an die über 350.000 Menschen mit türkischen Wurzeln in Hessen, die viel zum Wohlstand der Gesellschaft beigetragen haben, aber selbst überproportional mit Armutsrenten abgespeist werden, wenn ihre Kinder und Enkelkinder die Möglichkeit bekämen, ihre Herkunftssprache korrekt zu lernen und zu pflegen. Andere Bundesländer seien da deutlich weiter, so Kula.


„Dass ausgerechnet bei Türkisch jetzt ein mickriger Pilotversuch an zwei Schulen notwendig sein soll, wohingegen die Landesregierung das vorher bei noch keiner anderen Sprache für notwendig erachtete, ist eine weitere Kränkung, die vermeidbar gewesen wäre. Warum man sich für eine solche Ungleichbehandlung auch noch feiert, ist vollkommen schleierhaft. Kein Wunder, dass sich türkische Gemeinden und andere jetzt dagegen wehren.“