Pressemitteilung

Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsplatz an Grundschulen: Schwarzgrün schiebt Verantwortung auf Kommunen ab

Elisabeth KulaBildung

Zu den am Freitag von der GEW veröffentlichten Zahlen zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz an Grundschulen ab 2026 erklärt Elisabeth Kula, Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die Zahlen, die die GEW vorgelegt hat, sind dramatisch. Demnach fehlen bis 2029 rund 67.000 Plätze und über 5000 Erzieherinnen und Erzieher. Bislang gibt es keinerlei Planungen, wie die Landesregierung diesem Fachkräftebedarf begegnen will. Stattdessen hat Hessens Kultusminister im letzten kulturpolitischen Ausschuss bestätigt, dass er die Schulträger für die Umsetzung des Rechtsanspruches verantwortlich macht. Erneut will Kultusminister Alexander Lorz (CDU) keine Verantwortung übernehmen.

Angesichts dieser Zahlen sollte allen klar sein, dass es ohne erhebliches Engagement des Landes nicht gehen wird.“

Die Landesregierung sei nicht einmal willens, eigene Zahlen zum Fachkräftebedarf und Ausbau von Ganztagsplätzen zu erheben und zu veröffentlichen. Die GEW sei dieser ureigenen Aufgabe der Landesregierung dankenswerterweise nachgekommen, so Kula. Jetzt müsse aber gehandelt werden.

„Die Forderung der GEW, die Erzieherinnen und Erzieher - wie in Thüringen - beim Land zu beschäftigen, sind nachvollziehbar. Aktuell scheint eine Steuerung zur Umsetzung des Landes angesichts des Flickenteppichs an Regelungen zum Ganztag in Hessen überhaupt nicht möglich zu sein.

Aufgrund des schon jetzt zu beklagenden Fachkräftemangels droht eine Konkurrenz unter KiTas und Ganztag um die Erzieherinnen und Erzieher. Auch gibt es keinerlei Standards oder Pläne, wie die Grundschulen baulich fit für den Ganztag gemacht werden können. Das Land muss endlich Verantwortung für die Umsetzung des Rechtsanspruches übernehmen.“