Pressemitteilung

Untersuchungsausschuss Hanau: Behörden hätten nach Auffälligkeit des Täters handeln müssen

Saadet SönmezCoronaAntifaschismusInnenpolitik

Anlässlich der Anhörung des Psychiaters Prof. Saß zum Tatmotiv in der heutigen öffentlichen Sitzung des Hanau-Untersuchungsausschusses erklärt Saadet Sönmez, Obfrau für die Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag im Untersuchungsausschuss Hanau:

„Die Anzeigen des Täters wegen einer angeblichen Verfolgung durch Geheimdienste Ende 2019 – also drei Monate vor der Tat - enthielten laut Prof. Saß sehr deutliche Hinweise auf eine paranoide Schizophrenie. In Zukunft braucht es klare Verfahren, wie mit solchen Phänomenen umgegangen werden soll. Bei solchen Hinweisen darf nicht zur Tagesordnung übergegangen werden. Die Anzeigen des Täters hätten Anlass zu weiteren Prüfungen sein müssen – insbesondere, was den Besitz von Waffen angeht.

Der Täter litt an einer paranoiden Schizophrenie. Unabhängig davon war darauf eine tiefgreifende rassistische Ideologie aufgesetzt. Rechte Diskurse in der Öffentlichkeit und in Parlamenten bilden daher einen Nährboden für rechten Terror. Potentielle Täter – ob wahnhaft oder nicht – beziehen sich auf den gesellschaftlichen Kontext.“