Pressemitteilung

Neues Schuljahr - alte Probleme: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hessen (GEW), Eltern und Schülervertretung mahnen Kultusminister Alexander Lorz ab

Elisabeth KulaBildung

Zu der anlässlich des Schuljahresbeginns gegebenen Bestandsaufnahme von GEW sowie Eltern- und Schülerinnenvertretungen und der ‚Initiative Bildungswende Jetzt!‘ zur schwierigen Lage vieler Schulen in Hessen erklärt Elisabeth Kula, Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die Schönrederei des hessischen Kultusministers Alexander Lorz (CDU) empört nicht nur die Opposition im Landtag, sie stellt die unmittelbar Betroffenen vor große Probleme und Herausforderungen. Der hausgemachte Lehrkräftemangel lässt nicht nur unzählige Unterrichtsstunden ausfallen, er belastet die Lehrkräfte, die ihn ausbaden müsse, bis über die eigenen Grenzen hinaus. Sowohl Lehrerinnen und Lehrer als auch Schulleitungen sind mittlerweile angesichts einer extrem hohen Arbeitsbelastung großen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Dies belegt die sehr hohe Anzahl der Frühpensionierungen. Das Märchen von der vorhandenen Grundunterrichtsversorgung ist schon lange nur noch ein Wunschdenken des Kultusministers.

Wie die laut Bevölkerungsprognose über 3000 zusätzlichen Klassen, die in den nächsten sieben Jahren hinzukommen, unterrichtet werden sollen, bleibt ein Rätsel. Selbst wenn die schon viel zu hohe Anzahl an Personen ohne Lehrqualifikation nochmal verdoppelt werden würde, blieben über 50 Prozent dieser Klassen ohne Lehrkraft. Über den Qualitätsverlust, der mit der Aufstockung ungelernten Personals aus der Not heraus einhergeht, verliert Lorz kein Wort.“

Hinzu kämen Probleme wie marode Schulbauten und eine viel zu langsame Anhebung der Besoldung der Grundschullehrkräfte, ebenso wie der Mangel an schulpsychologischen Beratungsangeboten, so Kula. Betrachte man noch den Rückgang an Studiereden in den Haupt- und Realschulbereich, so müsse man mit großer Sorge in die Zukunft schauen.

„Dazu kommt die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsgrundschulplatz ab 2026, mit dem Lorz lieber nichts zu tun haben möchte. Die Ausgestaltung überlässt er wieder einmal den Schulen und Schulträgern. So ein Kultusminister hat sich die schlechteste Note reichlich verdient. Das werden die Bildungsproteste am 20. September, an denen DIE LINKE sich beteiligt, erneut deutlich machen. Denn ohne Druck von unten wird sich in der nächsten Legislaturperiode unter Schwarzgrün oder unter einer Ampel, die im Bund bei Sozialem und Bildung des Kahlaschlag plant, nichts substanziell verbessern.“

 

Hier der Link zum Protestaufruf

https://www.gew-hessen.de/details/bildungswende-jetzt