Pressemitteilung

Corona-Maßnahmen in Hessen: Chaos an Schulen ist programmiert – Landesregierung schiebt die Verantwortung ab

Janine WisslerCoronaBildungFamilien-, Kinder- und JugendpolitkWirtschaft und Arbeit

Das Corona-Kabinett der schwarzgrünen Landesregierung hat heute im Nachgang zur Bund-Länder-Schalte vom Dienstag getagt und Beschlüsse für Hessen gefasst. Dazu erklärt Janine Wissler, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

 „Was das Corona-Kabinett heute beschlossen hat, wird für Chaos an den Schulen sorgen. Die Landesregierung schiebt die Verantwortung ab. Es ist keine klare Linie in den neuen hessischen Corona-Reglungen zu erkennen. Das schafft nicht Orientierung, sondern führt nur zur mehr Unklarheit.

Die Kitas sind zwar geöffnet, aber Eltern werden aufgefordert, ihre Kinder nach Möglichkeit zuhause zu betreuen. Die Kita-Gebühren sollen sie jedoch weiterhin bezahlen. Die meisten Eltern können nicht mal eben frei entscheiden, was ihnen lieber ist. Viele sind berufstätig und müssen das mit den Arbeitgebern aushandeln.

Für die Schulen wurde die dümmste aller Möglichkeiten gewählt: Die Schulen sind auf, aber es wird geraten, dass die Kinder besser zu Hause bleiben sollen und die Eltern müssen selbst entscheiden, was sie tun. So produziert man völliges Chaos. Die Schulen wissen nun nicht, wie viele Schüler zur Schule kommen und wie sie unter diesen Umständen den Schulalltag und vernünftigen Unterricht meistern sollen. Nötig wäre ein Wechselmodell, das einen Rahmen für Eltern und Schulträger schafft. Stattdessen hat Kulturminister Alexander Lorz wieder mal die Verantwortung abgeschoben.“

Bei der 15 km-Regel sei problematisch, dass Menschen auf dem Land stärker als in Städten davon betroffen seien, da Dinge des täglichen Bedarfs häufig im 15-km-Radius nicht zu erreichen seien, so Wissler. Die neuen Kontaktbeschränkungen würden unterschiedlichen Lebens- und Familienmodellen schlicht nicht gerecht. Notwendig wäre es stattdessen, das Arbeitsleben endlich zu regulieren und unnötige Kontakte zu reduzieren, z.B. durch die Verpflichtung zum Homeoffice, wo immer das möglich ist.