Anlässlich des morgigen Equal Care Day erklärt Christiane Böhm, gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Frauen leisten im Durchschnitt 1,5 Stunden mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer – pro Tag! Ohne dieses Engagement würden weite Teile unserer Gesellschaft nicht funktionieren, insbesondere mit Blick auf die familiäre Arbeit und die häusliche Pflege. Die Kehrseite dieses Engagements bekommen Frauen schmerzlich zu spüren: geringere Verdienste, Einschränkungen in der Karriere, erschwerter Berufswiedereinstieg und im Ergebnis ein deutlich höheres Risiko der Altersarmut.“

Angesichts dieser Situation biete der Equal Care Day den Raum, um diese Ungleichheit zu thematisieren und die Politik zum Handeln aufzufordern, so Böhm.

„Die Verteilung der Sorgearbeit in Familie und Gesellschaft ist keinesfalls naturwüchsig, wie gern behauptet wird. Gesetzliche Grundlagen wie das Ehegattensplitting tragen auch heute weiterhin dazu bei, dass klischeehafte Geschlechterrollen, auch finanziell, attraktiv sind und die Verwirklichung der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern auf sich warten lässt. Eltern brauchen verlässliche Strukturen der frühkindlichen Bildung und während der Schulzeit, sonst ist keine Berufstätigkeit beider Elternteile möglich. Hier ist das Land gefordert, höhere Investitionsmittel und mehr Geld für Kitas zur Verfügung zu stellen sowie Unterstützung für die häusliche Pflege zur Entlastung der familiären Pflege zu organisieren. DIE LINKE wird sich weiter dafür einsetzen, dass die gesetzlichen und gesellschaftlichen Hürden, die Menschen in ungewollte Geschlechterrollen zwingen, vollständig überwunden werden.“