Pressemitteilung

Impfungen zu den Menschen bringen

Christiane BöhmCoronaGesundheit

Zum Impffortschritt in Hessen erklärt Christiane Böhm, sozial- und gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:


„Das Land Hessen muss endlich sicherstellen, dass alle Menschen der Prioritätsgruppen 1 und 2 noch im Mai ihre Erstimpfung erhalten. Hier hapert es besonders bei den Personen, die zu Hause besucht werden müssen. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von Impfstoffen und der gestern erfolgten Prioritäts-Freigabe für AstraZeneca muss die Struktur der stationären Impfzentren erweitert werden, um alle Menschen zu erreichen. Die Herdenimmunität kann nur zeitnah erreicht werden, wenn der Impfstoff zu den Menschen gelangt. Das gilt ganz besonders für diejenigen, die an den Barrieren der Impfanmeldung scheitern. Impfungen müssen in vertrauten lokalen Kontexten erfolgen – über die Hausarztpraxen hinaus.


Deshalb sind entsprechende Modelle wie beispielsweise in Wiesbaden zu begrüßen und das Land Hessen in der Pflicht, diese aktiv zu unterstützen. Es muss sichergestellt werden, dass Menschen ohne Krankenversicherung und legalem Aufenthaltsstatus Zugang zu Impfungen erhalten. Hier sollten die Straßenambulanzen als wichtige Anlaufpunkte ebenso mit Impfstoffen versorgt werden, wie es etwa bei Wohnungsloseneinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften aktuell geschieht.“


Zudem brauche es eine zeitnahe Aktualisierung der Impfempfehlungen seitens der Ständigen Impfkommission, so Böhm.


„Viele der zu Beginn vollkommen berechtigten Impfeinschränkungen - etwa für Schwangere – scheinen inzwischen nicht mehr dem aktuellen Sachstand zu entsprechen. Damit blockieren sie aber zugleich vulnerable Personengruppen, die dringend geimpft werden wollen. Hier muss es unter einer individuellen Risikoabwägung und guter Beratung ermöglicht werden, bei eigenem Wunsch eine Impfung zu erhalten. Die StiKo-Empfehlungen dürfen nicht die Selbstbestimmung der Menschen aushebeln. Auch für Jugendliche sollte eine Zulassung die Impfung möglichst vor dem Ende der Sommerferien ermöglichen, sodass wieder ein sicherer Schulbetrieb stattfinden kann.“