Pressemitteilung

Kassel, 20. März 2012: Sog. Querdenker attackieren einmal mehr auch Journalistinnen und Journalisten

Ulrich WilkenCoronaAntifaschismusInnenpolitikMedienpolitik

Die Deutsche Journalisten Union (dju) beklagt, dass bei der Demonstration von sogenannten ‚Querdenkern‘ und Corona-Leugnern am Samstag in Kassel erneut zahlreiche Journalist*innen attackiert und angepöbelt wurden. Dazu erklärt Ulrich Wilken, medienpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die dju in ver.di Hessen weißt zum wiederholten Mal darauf hin, dass die Polizei beim Aufmarsch von sog. Querdenkern offensichtlich nicht in der Lage ist, vor Ort berichtende Journalistinnen und Journalisten zu schützen, die wie in Kassel von Teilnehmern des verbotenen Aufmarsches attackiert wurden. Die Pressefreiheit ist bedroht, wenn ein Kamerateam des HR angegangen wird und die berichtenden Journalistinnen und Journalisten bespuckt und bedrängt werden. Diese sich wiederholenden Vorfälle im Zusammenhang mit Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen zeigen, dass es zunehmend gefährlicher wird, über Demos aus diesem Lager zu berichten, so die berechtigte Kritik der dju am mangelnden Schutz der Medienvertreterinnen und -vertreter.“

Wenn Verschwörungsideologen, Corona-Leugner und AfD-Anhänger auf die Straße gehen, sei es ein ermutigendes Zeichen, dass sich ihnen Menschen entgegenstellten und ihre Ansichten als das zurückweisen, was sie seien: Gefährliche Leugnung von Fakten und Hetze gegen Menschen, die ihre kruden Ansichten nicht teilten, so Wilken.

„Schockierend hingegen ist das Vorgehen der Polizei gewesen. Statt das Verbot des Aufmarsches durchzusetzen, wurden friedliche Gegendemonstranten von der Straße gedrängt, damit der verbotene Zug durch die Stadt weitergehen konnte. Diese Vorgänge werden selbstverständlich ein parlamentarisches Nachspiel haben und Hessens Skandal-Innenminister Beuth wird sich auch dazu erklären müssen.“