Pressemitteilung

PFC-Belastung in Wiesbaden-Erbenheim: Zehn Jahre nach Bekanntwerden noch immer kein Sanierungskonzept

Torsten FelstehausenUmwelt- und Klimaschutz

Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) hat aufgrund eines Dringlichen Berichtsantrages der LINKEN (Drs. 20/2449) zu der Belastung des US-Militärstützpunktes Wiesbaden Erbenheim und angrenzender Flächen mit perfluorierten Chemikalien (PFC) im Umweltausschuss informiert. Dazu erklärt Torsten Felstehausen, umwelt- und verbraucher­politischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Spätes Handeln, fehlende Untersuchungen, kein Grundwassermodell und kein Sanierungsplan -so lassen sich die Aktivitäten des Umweltministeriums und der nachgeordneten Behörden seit 2009 zusammenfassen. Es ist mehr als nur ein Versäumnis, dass die Behörden zehn Jahre nach dem Bekanntwerden der Boden- und Grundwasserverseuchung in Wiesbaden Erbenheim noch immer keine umfassende Sanierung der Altlasten, wie z.B. am Frankfurter Flughafen, auf den Weg gebracht haben.“

Seit 2009 sei die PFC-Belastung auf dem US-Militärstützpunkt Wiesbaden-Erbenheim, seit 2006 die Belastung auf dem ehemaligen Militärflughafen am Frankfurter Flughafen bekannt gewesen. Um die Ausbreitung von PFC im Grundwasser zu verhindern, liefe in Frankfurt schon lange eine Sanierung. Aber in Erbenheim seien noch nicht einmal die Untersuchungen abgeschlossen.

„Es ist inakzeptabel, dass das Umweltministerium, das seit 2012 über die Belastung informiert war, nach den Erfahrungen am Frankfurter Flughafen nicht viel früher auf eine umfassende Sanierung von Boden und Grundwasser gerungen hat. Damit hätte eine Belastung des Grundwassers auf der Domäne Mechtildshausen und der Gewässer im Bereich des Biotops Petersberg wahrscheinlich verhindert werden können. Auf Nachfrage konnte Umweltministerin Priska Hinz nicht sagen, ob der eingetretene Schaden wieder behoben werden könne. Das darf sich nicht wiederholen.

Wir erwarten, dass in Hessen alle dafür in Frage kommenden Standtorte wie Flugplätzen, Feuerwehren, Papierindustrie und Galvanikbetriebe auf eine mögliche Belastung mit den gesundheitsschädlichen perfluorierten Chemikalien hin untersucht werden. Und wenn nötig eine Altlastensanierung eingeleitet wird.“