Pressemitteilung

Senioren- und Pflegeeinrichtungen: Konzeptlosigkeit der Landesregierung gefährdet Menschenleben

Christiane BöhmCoronaGesundheit

Zum Versagen der schwarzgrünen Landesregierung bezüglich des Schutzes vulnerabler Gruppen in der Pandemie erklärt Christiane Böhm, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Zwei Drittel der Menschen, die im November mit einer Infektion an Covid-19 gestorben sind, lebten nach einer Auswertung des Regierungspräsidiums Gießen zuvor in Senioren- und Pflegeeinrichtungen. Diese Erkenntnis kommt leider nicht überraschend. Schon in der ersten Welle der Pandemie waren viele Altenheime Schwerpunkte von Infektionsketten. Anders als in der ersten Welle wissen wir heute aber viel mehr über das Virus. Es gibt Hygienekonzepte und es gibt inzwischen funktionierende Schnelltests. Was wir leider nicht haben, ist eine Landesregierung, die ausreichend Schnelltests zum Schutz der gefährdeten Gruppen zur Verfügung stellt.“

Böhm kritisiert in diesem Zusammenhang auch die gestern seitens der Landesregierung vorgestellte Teststrategie.

„Nur, weil Strategie draufsteht, ist nicht zwingend eine darin. Wenn man einen Monat nach der Bundesregierung deren Vorgehen quasi eins zu eins übernimmt, belegt dies vor allem zwei Dinge: mangelnde Schnelligkeit im Kampf gegen die Pandemie und unzureichende Erkenntnis über den Ernst der Lage. Wenn die Landesregierung Wochen braucht, um Testbeschaffungen finanziell abzusichern, gibt es zwangsläufig keine Schnelltests in den hessischen Altenheimen, weil andere deutlich schneller waren. Die Landesregierung hätte schon im Sommer entsprechende Verträge abschließen sollen. Doch offensichtlich wurden die Gefahren der prognostizierten zweiten Welle deutlich unterschätzt. Die Leidtragenden sind Angehörige und Pflegepersonal, die fürchten müssen, unwissentlich für die Einschleppung des Virus in den Einrichtungen verantwortlich zu sein.“