Pressemitteilung

Suizid in der Erstaufnahmeeinrichtung: DIE LINKE hat neue Fragen zu dem tragischen Fall in Gießen

Saadet SönmezMigration und Integration

Die Frankfurter Rundschau berichtet heute über den Selbstmord in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen – siehe Artikel ‚Flüchtling stirbt in Erstaufnahme‘. Dazu erklärt Saadet Sönmez, migrations- und integrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Wir sind erschüttert darüber, dass ein junger Mann sich offensichtlich aus Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit das Leben genommen hat. Als LINKE kritisieren wir schon lange die Praxis von Kettenduldungen. Wie kann es sein, dass ein Mensch, der sich seit 20 Jahren hier aufgehalten hat und zudem als Minderjähriger eingereist ist, immer noch kein gesichertes Aufenthaltsrecht hatte?“

Auch die desolaten Zustände in hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen sowie das unzureichende Angebot an psychotherapeutischer und psychiatrischer Versorgung für Asylsuchende prangere DIE LINKE seit Jahren an. Allerdings würde das bei Sozialminister Kai Klose (Grüne) auf taube Ohren stoßen, so Sönmez.

„Für uns bleiben nun viele Fragen offen: Wie kann es sein, dass der Mann nicht in Behandlung war, obwohl die psychische Krankheit seit Jahren bekannt war? Und wie konnte er sich in seinem Zimmer verbarrikadieren, fesseln und anzünden, ohne dass frühzeitig jemand darauf aufmerksam wurde? Dies ist besonders vor dem Hintergrund schwer nachvollziehbar, da die Zimmer in der Erstaufnahme in Gießen nicht abschließbar sind. So lautete zumindest die Antwort auf meine mündliche Frage Anfang dieses Jahres.

Sozialminister Klose wird sich zu diesem Fall neuen Fragen stellen müssen.“