Die hessische Linksfraktion bestand von April 2008 bis Januar 2024

Rede

"Gut, dass es einen Vereinspräsidenten wie Peter Fischer gibt"

Hermann Schaus

Zur Debatte um Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung:

 

Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Man muss weder Fußballfreund noch ein Fan der Eintracht Frankfurt sein, um zu sagen:

(Zurufe: Doch!) – Ich bin ja auch im Fanklub. – Aber man muss es nicht sein, um zu sagen: Gut, dass es einen Vereinspräsidenten wie Peter Fischer gibt.

(Beifall bei der LINKEN und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Gut, dass er so klar und eindeutig Stellung gegen die AfD bezieht. Gut, dass er sich nach Beschimpfungen und Klagedrohungen durch die AfD nicht hat kleinkriegen lassen, sondern mutig war und mutig bleibt und ganz deutlich inhaltlich Position bezogen hat.

(Beifall bei der LINKEN)

Und richtig gut ist, dass er damit eine so breite Zustimmung und Unterstützung bei den Mitgliedern in seinem Verein und in der Gesellschaft findet.

(Beifall bei der LINKEN)

Denn Peter Fischer zeigt damit, dass es richtig ist und dass es sich lohnt, Stellung gegen Rassismus, Diskriminierung und die völlig rückwärtsgewandte Haltung der AfD zu beziehen. Sein konsequentes Verhalten sollte Mut machen; denn wir brauchen viel mehr Menschen, die in den Organisationen, Vereinen und Verbänden dies ebenso klar und konsequent sagen und tun.

Peter Fischer ist da auch nicht der Einzige. Im Fußball ist es seit Jahren z. B. Christian Streich, Trainer des SC Freiburg, der über den Sport hinaus für ein tolerantes und offenes Land Position bezieht und damit Verantwortung im Sport und für unsere Gesellschaft übernimmt. Peter Fischer hat zu Recht laut und deutlich ausgesprochen, dass Sportvereine für Zusammenarbeit stehen, für Miteinander, für das Überwinden von Grenzen, für Fairness, für Frieden, und dass diese Werte im krassen Gegensatz zur AfD stehen.

Und er hat Gott sei Dank den Rückhalt aus der Bevölkerung und aus seinem Verein erfahren, wo er nach einer politischen Debatte, von den Mitgliedern mit 99 % wiedergewählt wurde. Wir gratulieren ihm zu dieser Wiederwahl und diesem glorreichen Ergebnis.

(Beifall bei der LINKEN und bei Abgeordneten der SPD)

Dies war ein bewusstes und gemeinsames klares Zeichen der gesamten Mitgliedschaft von Eintracht Frankfurt gegen die reaktionären rechten Parolen der AfD. Wenn die AfD gegen Muslime hetzt, gegen Migranten, gegen Schwule und Minderheiten, wenn sie immer wieder die Nähe zu Nazijargon und Nazigruppen sucht, dann ist sie nicht nur eine Partei mit einem schlechten Programm, sondern dann wiederspricht sie dem Geist unseres Grundgesetzes und unseren Werten.

(Beifall bei der LINKEN und bei Abgeordneten der SPD)

Die AfD hat längst viel zu viel Hass und Zwietracht gesät. Sie hat viel zu viel Einfluss auf unsere Gesellschaft und auf die Debatten genommen. Deshalb sollten wir – gerade wenn es im Sport darum geht, auch die Leistungen herauszustellen – diese Integrationsleistung an diesem Tag hier mit einbeziehen, die seit Jahr und Tag in den Sportvereinen erfolgt und die weniger gewürdigt wird als das, was sie für unsere Gesellschaft wert ist. Da gibt es die Sport-Coaches, ein Programm der Sportjugend zur Integration von jungen Flüchtlingen. Das ist ein ausgezeichnetes Integrationsprogramm, das mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit benötigt und dem unser Dank gebührt.

(Beifall bei der LINKEN)

Im Gegensatz dazu steht in der Tat die Büttenrede von Ihnen, Herr Beuth.

(Lachen bei der CDU)

Sie als Sportminister diskriminieren jugendliche Flüchtlinge für einen schnellen Effekt. Ob er eingetreten ist, ist noch einmal eine andere Frage.

(Zuruf von der CDU: Mein Gott! Unsinn!)

Das muss im Zusammenhang mit den großartigen Integrationsleistungen aller Sportvereine und der vielen 10.000 Ehrenamtlichen in unserem Land diskutiert werden.

(Beifall bei der LINKEN und bei Abgeordneten der SPD)

Deshalb lassen Sie mich schließen, indem ich sage: Wir alle sind gefordert, uns dort, wo wir stehen, Peter Fischer als Vorbild zu nehmen, wenn er sagt: „Es gibt für die braune Brut keinen Platz. Solange ich da bin, wird es keine Nazis bei Eintracht Frankfurt geben.“ – Vielen Dank.

(Beifall bei der LINKEN und der SPD sowie bei Abgeordnetendes BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU)